Happy Birthday, Würfelzucker!

Wie eine Schweizer Erfindung den Deutschen die Schluckimpfung versüßte

Vor 175 Jahren - am 23. Januar 1843 - erfand der Schweizer Jacob Christoph Rad den Würfelzucker. Er baute eine Form, ähnlich den heutigen Schalen für Eiswürfel, um darin die tassengerechten Portionen herzustellen. 1949 entwickelte dann der Franzose Louis Chambon eine Rotationsmaschine, in der Zuckerkristalle zu Würfeln gepresst wurden (Chambon-Prozess). 

Fast 120 Jahre nach Rads Erfindung hatte der Würfel in Deutschland dann eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Ab Februar 1962 versüßte er zunächst in Bayern, später in ganz Deutschland vielen Menschen im Alter von 6 Monaten (später 3 Monaten) bis 40 Jahren sowie deren Kontaktpersonen die kostenlose Schluckimpfung gegen Polio

Nur drei Tropfen Lebendimpfstoff auf einem Stückchen Zucker pro Impfung - oder in Zuckerwasser gelöst - ließen die Anzahl der Neuerkrankungen binnen eines Jahres um über 90 % sinken. Zwar ist Polio in Europa schon lange ausgerottet, doch vielen älteren Deutschen ist der damalige Slogan „Schluckimpfung ist süß – Kinderlähmung ist grausam“ immer noch geläufig. Und für die Kinder in den letzten endemischen Ländern Afghanistan, Pakistan und Nigeria hat die Krankheit auch heute keinen Deut an Grausamkeit verloren. 

Helfen Sie Rotary und seinen Partnern, Polio weltweit zu besiegen, damit kein Kind mehr daran erkranken kann.

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Dr. Hamid Jafari, Direktor für Polioeradikation für die WHO-Region Östliches Mittelmeer | Mär. 25, 2024